Ringvorlesung: „Krisendiskurse“

Krisen sind Störungen des als ‚normal‘ Geltenden. Als Kommunikations- und

Wahrnehmungsphänomene stellen sie Sicherheiten infrage und implizieren

Wandel. Gegenstand der Ringvorlesung ist die Rede von humanitären, moralischen, politischen und ökonomischen Krisen, deren Konstruktion und Deutung oftmals als Spezifikum der euro-amerikanischen Moderne gesehen wird. Dies soll in den Vorträgen problematisiert bzw. einer Verwendung des Krisenbegriffes als Instrument gesellschaftlicher Selbstreflexion gegenüber gestellt werden. Zugleich wird danach gefragt, weshalb im Hinblick auf bestimmte Weltregionen im „westlichen“ öffentlichen Diskurs nur das Krisenhafte wahrgenommen wird. Somit bietet die Ringvorlesung eine kritische Kontextualisierung von Krisendiskursen aus interdisziplinärer Perspektive.

Die Vorträge finden jeweils um 18 Uhr c.t. in HS 1098 statt.

Montag, 24.10.16

Prof. Dr. Tim Epkenhans, Olmo Gölz (Islamwissenschaft/Universität Freiburg)

Krise durch Ambivalenz – öffentliche Wahrnehmungen und wissenschaftliche Debatten zum Islam

Montag, 21.11.16

Prof. Dr. Ernst Halbmayer (Kultur - und Sozialanthropologie/Phillips-Universität Marburg)
Die Macht der Krise: Diskurse, Praktiken, Indikatoren – ethnologische Beispiele im Vergleich

Montag, 09.01.17

Elisabeth Schleep, Prof. Dr. Nicola Spakowski, Jennifer Stapornwongkul

(Institut für Sinologie/Universität Freiburg)
Chinas „Aufstieg“ in der „Krise“? Rhetorik und Argumente in aktuellen China-Diskursen

Montag, 23.01.17

Dr. Thorsten Thiel (Exzellenzcluster „Die Herausbildung Normativer Ordnungen“/Goethe Universität Frankfurt)

Über die Krise – Anmerkungen zur politikwissenschaftlichen Krisenforschung

Montag, 06.02.17
PD Dr. Rüdiger Graf (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)
Gemachte Krisen und Krisen der Machbarkeit. Zur Semantik des Krisenbegriffs in den 1920er und seit den 1970er Jahre

Das Programm der Ringvorlesung finden Sie hier.